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Geschichte

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Gründungszeit

 

Unter dem Lakenzeit

 

Die Schützen haben schon in ältesten Zeiten im Sauerland eine bedeutende Stellung eingenommen. Sie waren von jeher Beschützer der Heimat und brachten ihren Willen zum Ausdruck, Heimatliebe und Bürgersinn zu pflegen. Diese Aufgaben haben unsere Vorfahren vor 125 Jahren erkannt. Unter ihnen waren einige Ostwiger Männer, die 1870/71 als Soldat Kriegsteilnehmer gewesen waren. Von ihnen ist Franz Gerke (Schneithresen), geb. 5. Juni 1848, in der Schlacht bei Orleans gefallen, sein Name war auf der Gedenktafel des alten Kriegerdenkmals in Meschede für die Gefallenen des Kreises in Erinnerung gehalten. Im Volksmunde wurde erzählt, daß erste Gründungsgespräche im Garten und der Kegelbahn der damaligen Wirtschaft Kohlhaas (später Schettel/Jungsbluth) geführt worden sind. Hierbei saßen einige Männer in gemütlicher Bierrunde unter schattigen Bäumen, auf Baumstämmen, Klafterhölzern und Holzsägeböcken. In den ersten Monaten des Jahres 1873 ist die Gründung erfolgt. Damit war der Grundstein als festes Fundament gelegt. Die ersten Statuten datieren vom 1. März 1873 und liegen handschriftlich in den Bruderschaftsakten
Schon in den ersten Jahren haben unsere Vorfahren den Wert erkannt, freundschaftliche Verbindung mit den vorher im gleichen Zeitabschnitt gegründeten NachbarSchützenbruderschaften in Nuttlar, Velmede, Gevelinghausen, Heringhausen, Ramsbeck, Andreasberg und Elpe aufzunehmen, welches sicherlich auch darauf zurückzuführen war, daß sie überwiegend in den Nachbarorten ihrer Arbeit als Land‑, Wald‑ oder Grubenarbeiter nachgingen.
Es ist unumstritten, daß alle damaligen Bestrebungen und gefaßten Grundsätze in guten und schlechten Zeiten erhalten geblieben sind. Die jüngere Generation darf stolz sein, daß sie das Erbe von unseren Gründern übernehmen durfte. Wir können nur geloben, die Dorfgemeinschaft in Wort und Tat weiter zu pflegen und ihr zu dienen.Anhand der Statuten können wir feststellen, daß unsere Schützenbrüder ihre Mitgliedschaft und das gesamte Vereinsleben schon vor 125 Jahren ernstgenommen haben. Die Vereinsarbeit ist für sie nicht leicht gewesen. Gerade in den Jahren nach der Gründung bis zur Jahrhundertwende mußte viel geleistet werden. Dank der vorangegangenen Bemühungen konnte schon 1873 das erste Schützenfest in Ostwig gefeiert werden. Die jährlichen Schützenfeste sollten um die Zeit des Antonius‑Tages (13. Juni) stattfinden. Aus den Protokollen ist ersichtlich, daß die Schützenfeste auf verschiedenen Privatplätzen (Hegeners Wiese mit dem alten abgebrochenen Spritzenhaus / Ecke Elpestraße und Heikenfelds ‑Ommen‑ Wiese) unter Lakenzelten gefeiert wurden. Die Zelttücher waren von Nuttlar bzw. Andreasberg ausgeborgt.
Ein eigenes Zelttuch wurde kurz vor der Jahrhundertwende angeschafft. Es war21 x 50 = 1.050 qm groß, wog 13 Ztr. und 60 Pfund, von gezwirnter Baumwolle gemacht, chemisch imprägniert und kostete M 2.294,40. Die Lieferung erfolgte durch die Fabrik Rommels‑Weiss & Comp. Mühlheim/Rheinland.Die Schützenfeste unterm Lakenzelt haben der ganzen Dorfgemeinschaft besondere Festesfreude bereitet. Schon das vorherige Aufziehen des Zelttuches auf das Balkengerüst durch die Schützenbrüder waren auch für die Kinder frohe Stunden, auf die sie sich Wochen voher freuten. Beim Ausrollen und Aufziehen des Zelttuches krochen und und tummelten sich die Kinder. Hieran sollen sich zum Spaß der Kinder auch Erwachsene beteiligt haben. Es ist weiter bekannt, daß sich mehrere Jahre während des Schützenfestes durch Regengüsse Wasserbeulen auf dem Lakenzelt bildeten, die von starken Schützenbrüdern des Vorstandes mit schweren Holzstangen abgestoßen wurden. Die draußen Unterstehenden bekamen dann eine kalte Dusche, die mit unwilliger Freude aufgenommen wurde.Ein namentliches Verzeichnis aus dem Jahre 1897 weist 170 eingetragene Mitglieder nach. Im Jahre 1899, so heißt es, wurde das Fest zum ersten Male durch die Anwesenheit des Herrn Kaplan Jakob Jochem beehrt.

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Copyright: St. Antonius Schützenbruderschaft1873 e.V. Ostwig, Sauerland